Abhängig vom Ausmaß und der Lokalisation der Kniegelenksarthrose kommen unterschiedliche Prothesen zum Einsatz. In der Regel wird eine zementierte Technik verwendet, welches eine hohe Primärstabilität gewährleistet und die sofortige Mobilisierung der Patienten ermöglicht.
Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass nur der vom Verschleiß zerstörte Gelenkanteil ersetzt werden muss. Die noch intakten Gelenkflächen bleiben erhalten und die Gesamtkinematik des Kniegelenkes bleibt hierbei erhalten. Dieses führt meist zu einer schnelleren und besseren Mobilisierung des Kniegelenks und somit des Patienten.
Grenzen dieses Verfahrens sind Arthrose in mehreren Abschnitten des Kniegelenkes, größere Bandinstabilitäten, deutliches Übergewicht, Osteoporose und entzündliche Gelenkerkrankungen.
In diesen Fällen sollte eine Doppel-Schlittenprothese implantiert werden.
Bei Arthrose in zwei oder mehr Gelenkanteilen des Kniegelenkes sollte eine Doppelschlittenprothese eingesetzt werden. Diese Doppelschlittenprothesen sind die am häufigsten eingesetzten Knieprothesen. Hierdurch können Beinachsenabweichungen ausgeglichen werden und die physiologische Bewegungsfreiheit des Kniegelenkes erzielt werden. In der Regel wird die Doppelschlittenprothese auch zementiert verankert. Dieses führt zu einer schnelleren Mobilisierung des Patienten.
Bei einer ausgeprägten Zerstörung des Kniegelenkes mit starker Achsabweichung und Schädigung der Bänder besteht die Möglichkeit durch stabile Kniegelenke mit Kopplungsmechanismus eine Stabilität wiederherzustellen.
Das notwendigerweise benutzte größere Implantat (teils mit Stielen in den Knochenschaft hinein), führt ebenfalls zu einer zügigen Mobilisierung des Patienten.
Bei der patellafemoralen Arthrose, bzw. retropatellaren Arthrose ist nur der Gelenkanteil zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen betroffen. Die Patienten klagen meist über Schmerzen beim Treppenabwärtsgehen oder beim Bergauflaufen.
Beim Gleitlagerersatz wird somit nur speziell der Anteil im Kniegelenk ersetzt, welcher auch durch die arthrotischen Veränderungen betroffen ist. Das Hauptgelenk bleibt somit unangetastet. Sollte es im späteren Verlauf zu einer weiteren Kniearthrose kommen, kann relativ problemlos auf eine Knie-Vollprothese gewechselt werden.
Für alle Kniegelenkersatzprothesen gilt die zügige Mobilisierung direkt nach der Operation. Hierzu wird eine moderne Schmerztherapie verwendet mit einliegendem Schmerzkatheter für ca. 3 Tage. Durch sofortige krankengymnastische Beübungen und Motorschienentherapie wird der stationäre Aufenthalt abgekürzt.
Nach ca. 1–2 Wochen wird die Mobilisierung in einer Rehaklinik fortgesetzt. Die Vollbelastung des operierten Kniegelenkes darf ab dem ersten Operationstag erfolgen.
Sollte eine Linderung der Arthroseschmerzen im Hüftgelenk mit konservativen Maßnahmen nicht mehr möglich sein, besteht die Indikation zum Hüftgelenkersatz. Abhängig vom Alter des Patienten und der Knochenqualität stehen heutzutage eine Vielzahl von zementfreien oder zementierten Prothese zur Verfügung.
Weiterhin gibt es auch unterschiedliche Längen der Hüftprothesen, welche patientenspezifisch eingesetzt werden.
Die auf dem Prothesenmarkt verfügbaren „Langschäfte“ sind als goldener Standard der Hüftprothesenversorgung anzusehen. Hierbei kommen überwiegend zementfreie Implantate zur Anwendung. Nur bei sehr alten Patienten und vorliegender Osteoporose werden zementierte Schäfte eingesetzt, um eine Primärstabilität zu gewährleisten. Die zementfreien Standardschäfte bestehen aus hochwertigem Titan.
Seit Jahren gibt es eine rege Entwicklung für kurze Hüftprothesenschäfte. Das Verankerungsprinzip unterscheidet sich von den herkömmlichen „Standardschäften“. Diese Prothesen sollen vom Schenkelhals getragen werden. Daher wird bei einer Kurzschaftprothese weniger Knochen entfernt als bei einer Standardprothese. Dieses ergibt einen knochensparenden Effekt. Man implantiert diese Kurzschaftprothesen überwiegend bei jungen Patienten, um bei einer späteren Wechseloperation auf eine Langschaftprothese wieder zurückgreifen zu können, welche sich dann im Schaft verankert.
Die Pfannenprothese kann entweder zementfrei oder zementiert eingesetzt werden. Bei einer zementfreien Pfannenschale, welche in der überwiegenden Zahl eingesetzt wird, handelt es sich um eine Metallschale (Titan), welche im Beckenknochen verankert wird. In diese Metallschale wird ein Innenleben (sogenanntes Inlay) entweder aus Kunststoff oder Keramik eingesetzt. Dieses Innenleben hat dann Kontakt zur Prothesenkugel.
Die Hüftprothesenkugel besteht in der Regel aus hochwertiger Keramik und nur in seltenen Fällen aus Metall.
Der Vorteil einer Keramikkugel ist der geringste Abrieb, was letztendlich zur längeren Haltbarkeit der Prothese führt.
In der Regel dürfen die Patienten nach einer Hüftprothesenoperation sofort belasten. Das führt zu einer raschen Mobilisierung des Patienten. Nach 10 – 12 Tagen im Akutkrankenhaus erfolgt dann die Weiterbehandlung in einer Anschlussheilbehandlung.
Der Hallux valgus ist eine häufige Zehendeformität und kommt häufiger bei Frauen vor. Die Beschwerden macht vor allem der als „Ballen“ vorstehende Mittelfußknochen. Dadurch kommt es meist durch Druckbelastung zur Schwielenbildung und Rötung. Bei Zunahme der Fehlstellung kann es auch zur Arthrose des Großzehengrundgelenkes kommen mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung. Häufig entstehen als Folge Hammer-und Krallenzehen.
Bei anhaltenden Beschwerden trotz konservativer Therapie sollte eine operative Korrektur angestrebt werden. Jedoch benötigt jede operative Maßnahme am Vorfuß eine richtige Auswahl der Operationstechnik, welche individuell auf den Patienten zu geschnitten sein sollte.
Aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung als Fußchirurg mit zertifiziertem Abschluß werden hier differenzierte Indikationen gestellt und verschiedene Operationsverfahren angewandt. Diese werden auf den dargestellten Bildern gezeigt.
Die Behandlung wird in der Regel stationär für 2–5 Tage durchgeführt. Meist ist nach der Operation Gehen unter Vollbelastung im Spezialschuh möglich. Nach 4 – 6 Wochen kann in der Regel wieder ein normaler Schuh getragen werden.
Meist stellen sich die Patienten aufgrund von Hühneraugen oder Schwielenbildungen an den Kleinzehengelenken vor. Die Kleingelenke der Zehen zeigen sich meist versteift und schmerzen beim Schuhe tragen. Diese Erkrankung tritt entweder alleine auf oder als Folge anderer Fußerkrankungen (z. B. beim Hallux valgus).
Daher werden die Korrekturoperationen von Hammer-und Krallenzeh entweder isoliert oder im Rahmen größerer Korrektureingriffe durchgeführt. Hierbei wird ein Teil des betroffenen Zehengelenkes entfernt und die Zehe begradigt. Meist wird ein Draht für 3–4 Wochen zur Erhaltung der Zehenstrecker eingesetzt. Dieser wird dann ambulant annähernd schmerzfrei entfernt. Ein Spezialschuh muss für etwa 3–4 Wochen getragen werden.
Bei zunehmender Abnutzung der Gelenkflächen im Großzehengrundgelenk kommt es zu Schmerzen bei Belastung. Meist klagen die Patienten auch über Einschränkung der Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk.
Als kleinstmöglicher operativer Eingriff kann auch nur eine der neugebildete Knochen entfernt werden, welches dann zu einer verbesserten Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk führt.
Sollte der Verschleiß jedoch schon stark fortgeschritten sein, muss letztendlich eine Gelenkversteifung durchgeführt werden. Die Schmerzen sind hierdurch sicher zu beseitigen und es besteht eine dauerhafte Lösung. Das Gangbild wird durch diesen Eingriff kaum eingeschränkt. Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt ca. 1–3 Tage. Ein Spezialschuh muss für ingesamt 6 Wochen getragen werden. Danach ist meist Vollbelastung möglich.
Oft klagen Patienten über Schmerzen im Mittelfußbereich, wenn der Knorpel der Mittelfußknochen abgenutzt ist. Sollte durch konservative Maßnahmen wie Einlagenversorgung und Mittelfußrolle zur Abrollerleichterung keine Verbesserung der Schmerzen erzielt werden, dann ist eine operative Maßnahme notwendig. Meist wird hier eine Versteifung der Mittelfußknochen (Arthrodese der Mittelfußknochen) angestrebt. Hierbei gibt es differenzierte Behandlungswege.
Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt meist 1–3 Tage. Nach der Operation muss für 6 Wochen ein Spezialschuh getragen werden.
Hierbei handelt es sich um einen schmerzhaften Nervenknoten (Neurom), der zwischen den Zehengelenken auftreten kann.
Die Patienten klage hierbei über starken Belastungsschmerz im Vorfußbereich mit teilweise Kribbelgefühl oder Taubheitsgefühl der Zehen. Oft kann eine Schmerzlinderung durch kurzzeitige Spritzenbehandlungen oder Einlagenversorgung erzielt werden. Bei anhaltenden Beschwerden kann eine operative Entfernung des Knotens angestrebt werden. Meist verbleibt nach der Operation eine Gefühlsminderung im Ausbreitungsgebiet des Nerves.
Durch eine Fehlbelastung der Fußwölbung kommt es zu einer Reizung der flächenhaften Bindegewebsplatte der Fußsohle. Diese setzt am Fersenbein an. Chronische Reizungen können zur Ausbildung eines Fersenspornes führen, d. h. knöcherne Anlagerungen am Fersenbein.
Ein Großteil der Beschwerden lassen sich durch spezielle Einlagen oder konservative Therapiemethoden, z. B. Stoßwellentherapie, Röntgenreizbestrahlung lindern. Nur bei hartnäckigen Erkrankungen sollte eine operative Entfernung angestrebt werden. Hierbei wird der Knochensporn operativ abgetragen und die Sehnenplatte gespalten.
Patienten klagen meistens über Schmerzen im Bereich der hinteren Ferse in Höhe der Schuhkappe. Hierbei kommt es meist zu Schwellungen, Schmerzen und Rötung im Bereich der ansetzenden Achillessehne. Sollten konservative Maßnahmen keine Besserung erzielen, können operativ diese Knochenvorsprünge abgetragen werden. In seltenen Fällen muss auch die hier ansetzende Achillessehne abgesetzt und neu verankert werden.
Hiermit bezeichnet man eine Verengung im Schultergelenk, genauer gesagt eine Enge zwischen Schulterdach und Oberarmkopf. Die Schmerzen treten hauptsächlich beim seitlichen Anheben des Armes auf. Hierbei kommt der Oberarmkopf dem knöchernen Schulterdach viel zu nahe. Auslöser ist unter anderem eine angeborene Normvariante des Schulterdaches mit Einengung des Raumes oder auch ein Verschleißprozess mit Ausdünnung der Schultermuskulatur.
Die operative Behandlung erfolgt in der Regel arthroskopisch in Schlüssellochtechnik.
Hierbei wird der entzündete Schleimbeutel zuerst entfernt und anschließend die knöcherne Einengung unter dem Schulterdachknochen mit speziellen Instrumenten abgetragen. Hierdurch entsteht mehr Raum unter dem Schulterdach und der Oberarmkopf kann nun wieder besser bei seitlicher Bewegung unter dem Schulterdachknochen eintauchen.
Als Rotatorenmanschette wird eine Sehnenhaube bezeichnet, die den Oberarmkopf umgibt und wesentliche Funktionen bei der Armbewegung hat. Hierbei wird die Muskel-Sehnenkappe von vier Muskeln gebildet. Die Muskel-Sehnenruptur kann durch Alterungsprozesse entstehen oder durch einen Unfall. Häufig kommt es dann zu einer Minderung der Kraft beim Heben des Armes. Durch entzündliche Prozesse entstehen auch nächtliche Beschwerden. Mit konservativen Maßnahmen (Schmerzmittel, physikalische Anwendung, Krankengymnastik, Injektionstherapie) können die Schmerzen reduziert werden. Allerdings heilt die Rotatorenmanschette nicht von alleine. In vielen Fällen vergrößert sich der Schaden und der Funktionsverlust bzw. der Kraftverlust wird größer. Dann ist eine operative Therapie in den meisten Fällen erforderlich.
Die operative Behandlung erfordert eine Wiederherstellung der abgerissenen Muskel-Sehnenkappe. Hierbei kommen offene wie auch arthroskopische Verfahren zur Anwendung. Die Nachbehandlung erfolgt meist mit einer Ruhigstellung in einem speziellen Schulter-Arm-Verband für ca. 6 Wochen. In diesem Zeitraum erfolgt nur eine passive krankengymnastische Übungsbehandlung. Nach dieser Zeit können dann auch zunehmend aktive Eigenübungen durchgeführt werden.
Unter einer Tendinosis calcarea (Kalkschulter) versteht man eine Erkrankung im Bereich der Schultersehnen. Die Ursache ist letztendlich nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine Minderdurchblutung der Rotatorenmanschette, die zu einer Kalkablagerung führt. Die Erkrankung verläuft in verschiedenen Phasen. Die Schmerzen können hoch akut auftreten oder auch schleichend. Die Diagnose wird meist mit Ultraschalldiagnostik oder Röntgendiagnostik gestellt.
In vielen Fällen kann eine konservative Therapie mit Stoßwellentherapie, Infiltrationstherapie oder Röntgenreizbestrahlung zur Schmerzlinderung und auch Ausheilung der Kalkschulter führen. In manchen Fällen ist jedoch eine operative Intervention mit Entfernung des Kalkdepots notwendig. Dieses kann in der Regel in einer minimalinvasiven arthroskopischen Technik durchgeführt werden. Die Nachbehandlung erfolgt zügig ohne Ruhigstellung. Es kann sofort aktiv beübt werden.
Das Schultereckgelenk ist ein Verbindungsgelenk zwischen Schulterdach (Acromion) und Schlüsselbein (Clavicula). Eine Arthrose in diesem Gelenk kann durch Überlastung in Form von Sport oder körperlicher Arbeit entstehen. Die Ursache ist letztendlich nicht immer geklärt. Schmerzen treten meist nachts in Seitlage auf unter Druckbelastung des Schultereckgelenkes oder auch beim Heben und Tragen von schweren Gegenständen.
Sofern eine konservative Behandlung in Form von Antiphlogistikatherapie, Röntgenreizbestrahlung oder auch gezielten Injektionenen des Gelenkes zu keiner langfristigen Verbesserung führen, kann auch eine operative Intervention durchgeführt werden.
Bei der operativen Behandlung wird eine Knochenscheibe vom äußeren Ende des Schlüsselbeins entfernt. Diese Operation kann entweder arthroskopisch oder auch in offener Technik durchgeführt werden. Dadurch wird der Abstand zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterdach erweitert. Dieses bringt in aller Regel zügige Beschwerdefreiheit.
In der Regel ist nach Abschluss der Heilung (3 Monate) eine altersentsprechende Sportfähigkeit gegeben. Hierbei sollten jedoch Sportarten mit stoßartigen Belastungen und Kontaktsportarten vermieden werden. Empfehlenswert sind Sportarten wie Fahrrad fahren, Langlaufski, Wandern und Schwimmen.
Aus großen, Nationenweiten Studien weiß man, dass nach 10 Jahren ca. 95% der Endoprothesen noch funktionsfähig sind. Nach 15 Jahren ist eine Rate von funktionsfähigen Endoprothesen von über 85% beschrieben. Nach 20 Jahren sind die Überlebensraten von über 80% in der Literatur veröffentlicht. Die Versagensquote ist abhängig vom Implantattyp und den Verankerungsverfahren, aber auch vom Patienten.
In der Regel sollten die Gehfähigkeit ohne Benutzung der Unterarmgehstützen erreicht werden. Empfehlenswert ist daher, während der ersten 6 Wochen nicht selbst zu fahren. Dies kann bei einem Unfall Probleme geben, wenn der Unfall auf eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der operierten Hüfte oder des Kniegelenkes zurückgeführt werden kann.
Die häufigsten schwerwiegenden Komplikationen nach einer Hüft-oder Kniegelenkprothese sind:
Die Implantation einer Hüft-oder Kniegelenkendoprothese dauert in Abhängigkeit vom technischen Verfahren und den anatomischen Besonderheiten des Patienten zwischen 60 und 120 Minuten.
In der Regel wird nach hier durchgeführten Hüftgelenk-oder Knieprothesen eine Rehamaßnahme eingeleitet. In einigen Fällen kann auch eine ambulante Rehamaßnahme durchgeführt werden.
In der Regel werden in der Endoprothetik Kobalt-Chrom-Molybdän-Stahllegierungen und auch Titan verwendet. Hüftprothesenköpfe werden bevorzugt aus Aluminium-Oxyd-Keramik oder Kobald-Chrom-Molybdän-Stähle verwendet.
Das Pfannenlager, in welchem der Prothesenkopf gleitet, wird meist aus Polyäthylen mit sehr hohem Molekulargewicht hergestellt. Man kann auch ein Keramik-Inlay verwenden.
Die Auswahl der Verankerung im Knochen ist abhängig vom Alter des Patienten und seiner körperlichen Leistungsfähigkeit und der Qualität des Knochens. Bei älteren Patienten und Patientein mit bekannter Osteoporose sollte eine zementierte Verankerung gewählt werden. Bei jüngeren Patienten mit guter Knochensubstanz ist die zementfreie Verankerung der goldene Standard.
Sollten konservative Maßnahmen (Schmerzmittel, Bestrahlungstherapie, Akupunktur, Injektionstherapie) zu keiner Schmerzverbesserung mehr führen und sollte das alltägliche Leben aufgrund der Schmerzen stark eingeschränkt sein, dann ist der richtige Zeitpunkt zur Gelenkprothese gegeben. Dies sollte jedoch immer in enger Absprache mit dem Operateur und der richtigen Indikation gestellt werden.
Ambulante Operationen im Brüder-Krankenhaus Paderborn
Das menschliche Kniegelenk besitzt einen inneren und einen äußeren Meniskus. Die Menisci bestehen aus Faserknorpel und diese Menisci sind wichtig, um die einwirkende Kraft im Kniegelenk zu verteilen. Im äußeren Bereich sind die Menisci an der Kniegelenkapsel verwachsen, teilweise auch an den Seitenbändern. Die äußeren Anteile der Menisci sind meistens noch relativ gut durchblutet, der innere spitz zulaufende Anteil der Menisci ist gefäßlos und wird nur durch Diffusion versorgt. Die häufigsten Rissbildungen entstehen im inneren Anteil der Menisci.
Durch Alterung oder Sportverletzungen treten Verletzungen im Meniskusgewebe auf. Diese Rissbildungen können eine unterschiedliche Art oder Größe aufweisen.
Therapie:
Die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) wird heute in so genannter Schlüssellochtechnik durchgeführt unter Einsatz von kleinen Stanzen und Fräsen oder Elektroresektoren. Hier kann dann durch Videokontrolle im Gelenkraum die Operation durchgeführt werden.
Der Eingriff dauert in der Regel 20 – 30 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden.
Meniskusnaht:
In einzelnen Fällen können insbesondere bei jüngeren Patienten gewisse Verletzungen auch durch eine Naht versorgt werden und ausheilen. Zur Meniskusnaht werden meistens Fäden mit Knoten oder resorbierbare Implantate verwendet.
Die Nachbehandlung nach Meniskusrefixation richtet sich nach dem einzelnen Behandlungsfall.
Ziel ist es, die Rissbildung des Meniskus durch die Entfernung der abgerissenen Anteile oder durch eine Naht zu behandeln. Eine Naht kann meistens nur bei bestimmten Rissformen durchgeführt werden und bei jüngeren Patienten.
Nachbehandlung:
Nach einer Meniskusteilentfernung kann das operierte Bein meistens sofort bewegt und belastet werden. Ein eventueller eingebrachter Blutschlauch, welcher teils Blutsekret aus dem Knie nach draußen befördert, wird meistens nach einem Tag in der Praxis entfernt. Es erfolgt das kurzfristige Tragen eines Thrombosestrumpfes und eine Thromboseprophylaxe. Die sportliche Belastung ist in der Regel nach drei bis sechs Wochen möglich.
Im Kniegelenk gibt es manchmal Schleimhautfalten, welche zu einer Einklemmung führen können. Diese können problemlos arthroskopisch durchtrennt und entfernt werden. Unter einem Ganglion versteht man eine meist gutartige und mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Struktur im Kniegelenk, welche meistens eine Verbindung zum Gelenkinnenraum hat. Diese können oft in einer arthroskopischen Operation (Schlüssellochtechnik) oder ggf auch offen entfernt werden. Etwaige Synovektomien (Gelenkhautentfernungen) sind nur bei Entzündungen der Gelenkinnenhaut notwendig. Dieser Eingriff kann heutzutage schnell und sicher arthrokopisch durchgeführt werden.
Schäden am Gelenkknorpel können altersbedingt sein infolge übermäßiger Belastung (z. B. Sport, Beruf, Übergewicht) oder auch z. B. durch Sportunfälle verursacht sein. Eine Behandlung ist oft erschwert, da der Knorpel nicht durchblutet wird und dem Gewebe daher die Fähigkeit fehlt, sich selbst zu regenerieren.
Die geschädigte Knorpelsubstanz kann sich selber nicht mehr heilen. Tiefer gehende Knorpeldefekte führen, wenn sie unbehandelt bleiben, zu einer Arthrose, d. h., einem erheblichen Gelenkverschleiß.
Eingeteilt wir der Knorpelschaden in verschieden Schweregrade
Grad I – Erweichung des Knorpels
Grad II – Oberflächliche Rauhigkeiten des Knorpels
Grad III – Tiefgreifende Rauhigkeit des Knorpels
Grad IV – Knorpel ist bis auf den Knochen abgerieben
Knorpelglättung: Bei der Knorpelglättung werden die Rauhigkeiten der Gelenkoberfläche vorsichtig in einer Gelenkspiegelung geglättet durch spezielle Fräsen. Ziel ist ein maximaler Knorpelerhalt und das Fortschreiten der Knorpelschädigung abzumildern. Außerdem werden im Rahmen des Eingriffes die knorpeligen Abriebpartikel aus dem Gelenk gespült um den Reizzustand des Gelenkes zu vermindert.
Mikrofrakturierungen/Abrasionsarthroplastik: Bei diesem arthroskopischen Verfahren geht es darum, einen tiefgreifenden Knorpeldefekt (Grad IV) mit körpereigenem Gewebe aufzufüllen. Hierbei wird im Bereich des umschriebenen 4.-gradigem Knorpelschaden der Knochen so angebohrt mittels Bohrer oder Spieß, dass es dort zu einer Blutung kommt. Die aus dem blutenden Knochen austretenden Stammzellen bilden einen minderwertigen Faserknorpel in der Defektzone. Dieses Ersatzgewebe füllt und versiegelt den Knorpeldefekt.
Knorpel-Knochentransplantation/Osteochondrale Transplantation (OCT): Bei der Knochen-Knorpeltransplantation werden Knorpel-Knochen-Zylinder aus einer weniger belasteten Fläche des Gelenkes entnommen und in den passend ausgebohrten Defektbereich verpflanzt. Dadurch kann ein Großteil einer sehr stark belasteten Defektfläche mit hochwertigem hyalinen Knorpel aus dem Eigengelenk aufgefüllt werden. Die zwischen den Zylindern verbleibenden Lücken werden mit Narbengewebe gedeckt.
Knorpelzellen-Transplantation/Autologe Chondrozytentransplantation (ACT): Bei der Knorpelzellen-Transplantation wird dem Patienten im Rahmen eines arthrokopischen Eingriffes Knorpelgewebe aus einem unbelasteten Teil des Gelenkes entnommen und anschließend in einem Speziallabor auf einem entsprechenden Trägermaterial (Kollagenvlies) vermehrt und aufbereitet. Nach etwa drei bis vier Wochen steht eine ausreichende Menge an Zellmaterial zur Verfügung. Anschließend erfolgt in einem zweiten operativen Eingriff die eigentliche Knorpelzell-Transplantation. Hierzu wird der Knorpeldefekt zunächst vorbereitet und dann das Knorpelzelltransplantat auf die gewünschte Größe zugeschnitten und entweder eingenäht oder eingeklebt.
Die Nachbehandlung beinhaltet eine frühzeitige Bewegung des Gelenkes, allerdings darf die Defektzone für ca. 6–8 Wochen nicht belastet werden.
Abweichungen in den Beinachsen ist bei Kindern ein häufiger Befund. Dabei gibt es zwei Häufigkeitsgipfel. Der erste tritt nach Laufbeginn auf bis zum 3. bis zum 5. Lebensjahr und zum anderen treten Beinachsenabweichungen vermehrt im pubertären Wachstumsschub auf. X‑Beine sind wesentlich häufiger als O‑Beindeformitäten.
Die Entwicklung einer X‑Beinstellung nach Laufbeginn ist in der Regel ein Normalbefund und hängt mit den Einflüssen der Schwerkraft auf den Körper und den muskulären Ansteuerungsmechanismen der unteren Extremität zusammen. Fast immer geht sie mit einer Knick-Plattfüßigkeit einher.
Eine Therapie der X‑Beine im Kleinkindalter ist nicht notwendig, da eine Spontankorrektur in aller Regel bis zum 6. Lebensjahr erfolgt. Allerdings sollte bei X‑Beinen, die eine rasche Zunahme zeigen, und über dieses Alter hinaus verbleiben, eine eventuelle operative Korrektur erfolgen. Weicht die Beinachse dann zunehmend vom Normwert ab, kommt es zu einer deutlichen Verlagerung der Trageachse in das äußere Kniegelenkkompartiment und somit zu einer zunehmenden unphysiologischen Belastung der gesamten Gelenkstrukturen. Später kann es dann zu frühzeitigem Knorpelverschleiß an der Außenseite des Kniegelenkes und Außenmeniskusschäden kommen.
Daher gibt es im Wachstumsschub eine sehr gute operative Möglichkeit, die Beinachsen wieder zu korrigieren. Dieser Eingriff wird minimal-invasiv durchgeführt und bei X‑Beinen erfolgt ein vorübergehender Wachstumsfugenverschluss, der innen gelegenen Oberschenkelfuge durch eine Klammer oder ein Titanplättchen. So hat man dann das innere Wachstum der Gelenkfuge vorübergehend gestoppt und die Wachstumsfuge kann an der Außenseite weiterhin wachsen, welches letztendlich zu einer Beinachsenkorrektur führt. Nach dem operativen Eingriff sind die Kinder schnell wieder voll belastungsfähig.
Es erfolgen dann regelmäßige klinische- und radiologische Kontrollen. Sobald die Beinachse wieder ausgeglichen ist wird die Klammer oder das Plättchen wieder entfernt und die Beine können sich normal entwickeln.
Beim Auftreten eines O‑Beines mit vermehrter Achsdeformität erfolgt die gleiche Methode an der Knieaußenseite.
Insofern kann durch diese kleinen minimal-invasiven Eingriffe eine hervorragende Korrektur der Beinachsen erzielt werden.
Der Knick-Senkfuß ist eine Fehlstellung des Fußes, bei der das Fersenbein nach außen wegknickt, der Innenknöchel und der Sprungbeinkopf (Caput tali) äußerlich prominent erscheinen und das Fußlängsgewölbe abgeflacht ist. In jungen Jahren tritt der Knick-Senkfuß als normale Variante auf und sollte sich im Laufe der Entwicklung zurückbilden. Bei der milden Form des Plattfußes reicht eine konservative Therapie aus mit unterstützender Krankengymnastik und Einlagenversorgung.
Bei den schweren, flexiblen Knick-Senkfüßen stehen im Wachstumsalter auch kleine operative Eingriffe zur Verfügung, welche eine Stellungskorrektur bewirken. In den letzten Jahren hat sich die Arthrorise-Operation als minimal-invasives Verfahren etabliert. Bei der Technik wird eine Calcaneus-Stopp-Schraube über einen kleinen Hautschnitt an der Fußaußenseite in das Fersenbein eingebracht. Mit diesem Operationsverfahren werden zwei Effekte erzielt.
Hierbei hat sich eine konservative Gipsmethode zur Behandlung des kindlichen Klumpfußes in den letzten Jahrzehnten erfolgreich entwickelt. Es handelt sich hierbei um die Ponseti-Methode. Hierbei wird der Fuß durch wöchentliche zarte Manipulation und durch Anlegen von Ober- und Unterschenkelgips über mehrere Wochen korrigiert. Hierdurch werden die Bänder und Sehnen des Fußes korrigiert und es gibt den Fußwurzelknochen Zeit, sich umzuformen. Nachdem der Fuß dann durch diese Gipsmethode korrigiert ist, muss meist am Ende der Therapie noch eine Achillessehnenverlängerungs-Operation durchgeführt werden. Dies geschieht durch einen minimalen Hautschnitt im Wadenbereich in Kurznarkose. Die Sehne muss dann nicht genäht werden und heilt bei Neugeborenen und Kleinkindern wieder vollständig aus.
Zur weiteren Nachbehandlung erfolgt eine Schienenanpassung (Ponseti-Schiene), die anfangs ganztägig und später nur nachts getragen werden muss. Die Schiene sollte in der Regel bis zum 4. Lebensjahr getragen werden.