Ambulante Operationen im Brüder-Krankenhaus Paderborn
Das menschliche Kniegelenk besitzt einen inneren und einen äußeren Meniskus. Die Menisci bestehen aus Faserknorpel und diese Menisci sind wichtig, um die einwirkende Kraft im Kniegelenk zu verteilen. Im äußeren Bereich sind die Menisci an der Kniegelenkapsel verwachsen, teilweise auch an den Seitenbändern. Die äußeren Anteile der Menisci sind meistens noch relativ gut durchblutet, der innere spitz zulaufende Anteil der Menisci ist gefäßlos und wird nur durch Diffusion versorgt. Die häufigsten Rissbildungen entstehen im inneren Anteil der Menisci.
Durch Alterung oder Sportverletzungen treten Verletzungen im Meniskusgewebe auf. Diese Rissbildungen können eine unterschiedliche Art oder Größe aufweisen.
Therapie:
Die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) wird heute in so genannter Schlüssellochtechnik durchgeführt unter Einsatz von kleinen Stanzen und Fräsen oder Elektroresektoren. Hier kann dann durch Videokontrolle im Gelenkraum die Operation durchgeführt werden.
Der Eingriff dauert in der Regel 20 – 30 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden.
Meniskusnaht:
In einzelnen Fällen können insbesondere bei jüngeren Patienten gewisse Verletzungen auch durch eine Naht versorgt werden und ausheilen. Zur Meniskusnaht werden meistens Fäden mit Knoten oder resorbierbare Implantate verwendet.
Die Nachbehandlung nach Meniskusrefixation richtet sich nach dem einzelnen Behandlungsfall.
Ziel ist es, die Rissbildung des Meniskus durch die Entfernung der abgerissenen Anteile oder durch eine Naht zu behandeln. Eine Naht kann meistens nur bei bestimmten Rissformen durchgeführt werden und bei jüngeren Patienten.
Nachbehandlung:
Nach einer Meniskusteilentfernung kann das operierte Bein meistens sofort bewegt und belastet werden. Ein eventueller eingebrachter Blutschlauch, welcher teils Blutsekret aus dem Knie nach draußen befördert, wird meistens nach einem Tag in der Praxis entfernt. Es erfolgt das kurzfristige Tragen eines Thrombosestrumpfes und eine Thromboseprophylaxe. Die sportliche Belastung ist in der Regel nach drei bis sechs Wochen möglich.
Im Kniegelenk gibt es manchmal Schleimhautfalten, welche zu einer Einklemmung führen können. Diese können problemlos arthroskopisch durchtrennt und entfernt werden. Unter einem Ganglion versteht man eine meist gutartige und mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Struktur im Kniegelenk, welche meistens eine Verbindung zum Gelenkinnenraum hat. Diese können oft in einer arthroskopischen Operation (Schlüssellochtechnik) oder ggf auch offen entfernt werden. Etwaige Synovektomien (Gelenkhautentfernungen) sind nur bei Entzündungen der Gelenkinnenhaut notwendig. Dieser Eingriff kann heutzutage schnell und sicher arthrokopisch durchgeführt werden.
Schäden am Gelenkknorpel können altersbedingt sein infolge übermäßiger Belastung (z. B. Sport, Beruf, Übergewicht) oder auch z. B. durch Sportunfälle verursacht sein. Eine Behandlung ist oft erschwert, da der Knorpel nicht durchblutet wird und dem Gewebe daher die Fähigkeit fehlt, sich selbst zu regenerieren.
Die geschädigte Knorpelsubstanz kann sich selber nicht mehr heilen. Tiefer gehende Knorpeldefekte führen, wenn sie unbehandelt bleiben, zu einer Arthrose, d. h., einem erheblichen Gelenkverschleiß.
Eingeteilt wir der Knorpelschaden in verschieden Schweregrade
Grad I – Erweichung des Knorpels
Grad II – Oberflächliche Rauhigkeiten des Knorpels
Grad III – Tiefgreifende Rauhigkeit des Knorpels
Grad IV – Knorpel ist bis auf den Knochen abgerieben
Knorpelglättung: Bei der Knorpelglättung werden die Rauhigkeiten der Gelenkoberfläche vorsichtig in einer Gelenkspiegelung geglättet durch spezielle Fräsen. Ziel ist ein maximaler Knorpelerhalt und das Fortschreiten der Knorpelschädigung abzumildern. Außerdem werden im Rahmen des Eingriffes die knorpeligen Abriebpartikel aus dem Gelenk gespült um den Reizzustand des Gelenkes zu vermindert.
Mikrofrakturierungen/Abrasionsarthroplastik: Bei diesem arthroskopischen Verfahren geht es darum, einen tiefgreifenden Knorpeldefekt (Grad IV) mit körpereigenem Gewebe aufzufüllen. Hierbei wird im Bereich des umschriebenen 4.-gradigem Knorpelschaden der Knochen so angebohrt mittels Bohrer oder Spieß, dass es dort zu einer Blutung kommt. Die aus dem blutenden Knochen austretenden Stammzellen bilden einen minderwertigen Faserknorpel in der Defektzone. Dieses Ersatzgewebe füllt und versiegelt den Knorpeldefekt.
Knorpel-Knochentransplantation/Osteochondrale Transplantation (OCT): Bei der Knochen-Knorpeltransplantation werden Knorpel-Knochen-Zylinder aus einer weniger belasteten Fläche des Gelenkes entnommen und in den passend ausgebohrten Defektbereich verpflanzt. Dadurch kann ein Großteil einer sehr stark belasteten Defektfläche mit hochwertigem hyalinen Knorpel aus dem Eigengelenk aufgefüllt werden. Die zwischen den Zylindern verbleibenden Lücken werden mit Narbengewebe gedeckt.
Knorpelzellen-Transplantation/Autologe Chondrozytentransplantation (ACT): Bei der Knorpelzellen-Transplantation wird dem Patienten im Rahmen eines arthrokopischen Eingriffes Knorpelgewebe aus einem unbelasteten Teil des Gelenkes entnommen und anschließend in einem Speziallabor auf einem entsprechenden Trägermaterial (Kollagenvlies) vermehrt und aufbereitet. Nach etwa drei bis vier Wochen steht eine ausreichende Menge an Zellmaterial zur Verfügung. Anschließend erfolgt in einem zweiten operativen Eingriff die eigentliche Knorpelzell-Transplantation. Hierzu wird der Knorpeldefekt zunächst vorbereitet und dann das Knorpelzelltransplantat auf die gewünschte Größe zugeschnitten und entweder eingenäht oder eingeklebt.
Die Nachbehandlung beinhaltet eine frühzeitige Bewegung des Gelenkes, allerdings darf die Defektzone für ca. 6–8 Wochen nicht belastet werden.
Hiermit bezeichnet man eine Verengung im Schultergelenk, genauer gesagt eine Enge zwischen Schulterdach und Oberarmkopf. Die Schmerzen treten hauptsächlich beim seitlichen Anheben des Armes auf. Hierbei kommt der Oberarmkopf dem knöchernen Schulterdach viel zu nahe. Auslöser ist unter anderem eine angeborene Normvariante des Schulterdaches mit Einengung des Raumes oder auch ein Verschleißprozess mit Ausdünnung der Schultermuskulatur.
Die operative Behandlung erfolgt in der Regel arthroskopisch in Schlüssellochtechnik.
Hierbei wird der entzündete Schleimbeutel zuerst entfernt und anschließend die knöcherne Einengung unter dem Schulterdachknochen mit speziellen Instrumenten abgetragen. Hierdurch entsteht mehr Raum unter dem Schulterdach und der Oberarmkopf kann nun wieder besser bei seitlicher Bewegung unter dem Schulterdachknochen eintauchen.
Als Rotatorenmanschette wird eine Sehnenhaube bezeichnet, die den Oberarmkopf umgibt und wesentliche Funktionen bei der Armbewegung hat. Hierbei wird die Muskel-Sehnenkappe von vier Muskeln gebildet. Die Muskel-Sehnenruptur kann durch Alterungsprozesse entstehen oder durch einen Unfall. Häufig kommt es dann zu einer Minderung der Kraft beim Heben des Armes. Durch entzündliche Prozesse entstehen auch nächtliche Beschwerden. Mit konservativen Maßnahmen (Schmerzmittel, physikalische Anwendung, Krankengymnastik, Injektionstherapie) können die Schmerzen reduziert werden. Allerdings heilt die Rotatorenmanschette nicht von alleine. In vielen Fällen vergrößert sich der Schaden und der Funktionsverlust bzw. der Kraftverlust wird größer. Dann ist eine operative Therapie in den meisten Fällen erforderlich.
Die operative Behandlung erfordert eine Wiederherstellung der abgerissenen Muskel-Sehnenkappe. Hierbei kommen offene wie auch arthroskopische Verfahren zur Anwendung. Die Nachbehandlung erfolgt meist mit einer Ruhigstellung in einem speziellen Schulter-Arm-Verband für ca. 6 Wochen. In diesem Zeitraum erfolgt nur eine passive krankengymnastische Übungsbehandlung. Nach dieser Zeit können dann auch zunehmend aktive Eigenübungen durchgeführt werden.
Unter einer Tendinosis calcarea (Kalkschulter) versteht man eine Erkrankung im Bereich der Schultersehnen. Die Ursache ist letztendlich nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine Minderdurchblutung der Rotatorenmanschette, die zu einer Kalkablagerung führt. Die Erkrankung verläuft in verschiedenen Phasen. Die Schmerzen können hoch akut auftreten oder auch schleichend. Die Diagnose wird meist mit Ultraschalldiagnostik oder Röntgendiagnostik gestellt.
In vielen Fällen kann eine konservative Therapie mit Stoßwellentherapie, Infiltrationstherapie oder Röntgenreizbestrahlung zur Schmerzlinderung und auch Ausheilung der Kalkschulter führen. In manchen Fällen ist jedoch eine operative Intervention mit Entfernung des Kalkdepots notwendig. Dieses kann in der Regel in einer minimalinvasiven arthroskopischen Technik durchgeführt werden. Die Nachbehandlung erfolgt zügig ohne Ruhigstellung. Es kann sofort aktiv beübt werden.
Das Schultereckgelenk ist ein Verbindungsgelenk zwischen Schulterdach (Acromion) und Schlüsselbein (Clavicula). Eine Arthrose in diesem Gelenk kann durch Überlastung in Form von Sport oder körperlicher Arbeit entstehen. Die Ursache ist letztendlich nicht immer geklärt. Schmerzen treten meist nachts in Seitlage auf unter Druckbelastung des Schultereckgelenkes oder auch beim Heben und Tragen von schweren Gegenständen.
Sofern eine konservative Behandlung in Form von Antiphlogistikatherapie, Röntgenreizbestrahlung oder auch gezielten Injektionenen des Gelenkes zu keiner langfristigen Verbesserung führen, kann auch eine operative Intervention durchgeführt werden.
Bei der operativen Behandlung wird eine Knochenscheibe vom äußeren Ende des Schlüsselbeins entfernt. Diese Operation kann entweder arthroskopisch oder auch in offener Technik durchgeführt werden. Dadurch wird der Abstand zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterdach erweitert. Dieses bringt in aller Regel zügige Beschwerdefreiheit.